You taught my heart a sense I never knew I had.



23.05.2010 - An dem Tag hatte ein gemeinsamer Freund von uns Konfirmation. Du warst mit deiner besten Freundin schon in der Kirche als ich mit einer Freundin ankam. Wir haben uns umarmt und angegrinst, so wie immer, wenn wir uns nach langer Zeit endlich wiedergesehen haben. Als die Konfirmation vorbei war, sind wir alle in das Auto eingestiegen. Du saßt mir gegenüber und mir viel es so schwer, meine Augen von dir zu lassen, weil du in deinem weißen Hemd unwiderstehlich aussahst. Du hast mir gesagt, dass du das Hemd gar nicht magst, aber ich fand es so schön an dir. Du sahst so gut aus. Als wir auf dem Platz ankamen, wo wir auch übernachten sollten, haben wir unsere Sachen abgelegt und irgendwann ein Spiel gespielt, ich glaub es hieß Wikingerschlacht. Man muss mit Holzklötzen die Holzklötze der anderen Mannschaft umwerfen. Wir waren in einem Team, auch wenn die Teams gemischt wurden, waren wir immer zusammen in einem. Jedes mal, wenn unser Team so einen Holzklotz umgeworfen hat, sind wir uns in die Arme gefallen, haben uns umarmt und gelacht. Du hast sogar meine Hand genommen und mir wurde ganz warm. Irgendwann gabs dann Essen und da hast du erfahren, dass ich kein Fleisch esse (weil ich mir nur Reis auf den Teller machen konnte - es gab nichts anderes ohne Fleisch) und du hast mir das die ganze Zeit unter die Nase gerieben und genüsslich in dein Fleisch gebissen, aber mir war das egal. Du hast wieder meine Hand genommen, mir über den Arm gestreichelt und gesagt; ich freu mich schon auf die Nacht mit dir. Ich war geschockt, aber nicht negativ. In meinem Bauch explodierten regelrecht die Schmetterlinge. In dem Moment wusste ich, dass dieses Wochenende, das schönste in meinem Leben werden wird. Nach dem Essen, haben wir alle Volleyball gespielt und genau wie bei Wikingerschlacht konnte ich kaum meine Augen von dir lassen. Danach haben wir Schrottwichteln gespielt und wir beide haben uns vorher schon gesagt, welcher Schrott uns gehört, damit wir den Schrott des anderen bekommen. Ich frag mich bis heute, ob er meine Schneekugel noch hat. Seinen Schrott hab ich noch. Da saßen wir nicht nebeneinander, aber wir saßen so, dass wir uns anschauen konnten. Wir lächelten uns an, die ganze Zeit. Ständig zwinkerte er mir mit einem Auge zu - wie süß das war. Das ging den restlichen Tag weiter so, bis wir alle einen Film angeschaut haben. Zweiohrküken. Wir haben uns zusammen auf die Couch gesetzt. Zuerst saßen wir nur nebeneinander, bis er seinen Arm um mich und ich meinen Kopf auf seine Brust legte. Er streichelte mich am Rücken, ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut und legte meinen Arm auf seinen Oberkörper. Ich glaube er wollte mich küssen. Ich wollte ihn auch küssen, nichts lieber als das, aber immer wenn wir kurz davor waren, hat er kurz davor halt gemacht und mich gegrinst. Ich musste anfangen zu lachen und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. Als der Film zu Ende war, haben wir uns auf den Weg ins Bungalow gemacht. Ach ja, was ich noch sagen muss; als wir unsere Sachen in dem Zimmer abgelegt hatten, haben wir beide uns schon ausgemacht, dass wir in einem Bett schlafen wollen. Wir mussten dann aber das Zimmer wechseln. In dem neuen Raum waren zwei normale Betten nebeneinander, ein Doppelstockbett und ein Normales. Unser gemeinsame Freund und seine Freundin (die beste Freundin von ihm) haben sich die eine Hälfte des "Doppelbetts" geschnappt und wir uns die andere. Wir alle lagen noch stundenlang wach. Um 3 uhr haben wir uns den Schrott von einer Freundin genommen, Knetbällchen, die man auf so Vorlagen kleben musste. Das Bild hängt immer noch über meinem Schreibtisch, auch wenns kein Meisterwerk ist. Irgendwann sind die beiden Singles und das Pärchen eingeschlafen, nur wir beide waren noch wach und streichelten uns. Nach gefühlten 20 Stunden küssten wir uns endlich. Mein erster Kuss. Das Blut schoss mir durch die Adern, hätte ich nicht gelegen, wäre ich höchstwahrscheinlich umgekippt. Mir wurde schwindelig und ich fing an, ganz dämlich zu kichern, aber ich glaube, dass hat er gar nicht mitbekommen. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns stundenlang geküsst haben, als ob es kein Ende nehmen wollte (hätt ich auch gar nichts dagegen gehabt). Irgendwann schliefen wir ein, ich drehte ihm den Rücken zu und er schmiegte sich an mich und legte den Arm um meinen Körper, wie in kitschigen Liebesfilmen, nur tausend mal schöner.
Das war der Tag, an dem alles begann. In unserer gemeinsamen Zeit, haben wir uns nur ganz, ganz selten gesehen, weil das die Zeit war, in der er ins Trainingslager und zur Konfirmationsfahrt war. Dann waren Sommerferien, und wir beide hatten kaum die Chance uns zusehen, weil entweder er oder ich nicht zu Hause waren. Aber wenn wir uns gesehen haben, war es wunderschön. Es war die schönste Zeit meines (bisherigen) Lebens. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich das schönste Mädchen auf der Welt sei, dass alle anderen bedeutungslos sind. Ich glaube, ich hätte alles für ihn aufgegeben - würde ich jetzt auch noch, nur um ihn wiederzubekommen.
Der Grund, warum alles gescheitert war, war wohl, dass wir uns kaum gesehen haben. Ich glaube es waren nur 3 oder 4 Mal in den 3 Monaten. Ich konnte ihn ja verstehen, dass er darin keinen Sinn mehr sah. Aber ich wollte es nicht war haben, ich war so vernebelt von dem Gefühl der Liebe, dass ich nicht verstehen konnte, was mit mir an dem Abend geschah. Die nächsten Monate waren die Hölle. 
Irgendwie stand ich mir aber selbst im Weg, ich traute mich kaum was zu sagen, weil ich Angst hatte, was Falsches zu sagen. Irgendwas blödes, was ihn hätte vergraulen können. Aber das ist nicht nur bei ihm so, das geht mir mit vielen Menschen so, ich bin einfach zu schüchtern. Ich brauche viel Zeit (und der andere viel Geduld mit mir), um aufzutauen und um der zu sein, der ich bin. Vielleicht hättest du mir die Zeit geben sollen. Vielleicht wäre jetzt alles in Ordnung und mein Herz wäre nicht so kaputt.
 

e. (15)

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