"wenn ich über Liebe spreche, muss ich spüren wie zerbrechlich sie ist."

"wenn ich über Liebe spreche, muss ich spüren wie zerbrechlich sie ist."

wie zerbrechlich die meine war, wie zerblich ich gewesen bin, ist mir im Nachhinein leider erst klar geworden. ich kannte ihn schon so lange, nicht gut, eigentlich garnicht. ich wusste eben, wer er war. Barkeeper in meiner Stammkneipe. jeden Donnerstag war ich da. auf einen Pfefferminztee und die Tageszeitung. geredet haben wir nie, danach bin ich gegangen. umständlich und völlig ohne jegliche Nettigkeiten haben wir feststellen müssen am selben Tag Geburtstag zu haben. plötzlich haben wir uns betrunken dann doch geküsst. gewollt hab ich das nicht. gemeldet hat er sich dann ständig. bei gemeinsamen Bekannten hat er nach mir gefragt. und ich bin immer weggelaufen. ich wollte ihn doch garnicht. ich wollte niemanden. und schon garnicht diesen großen Blondschopf mit den eisblauen Augen! diese Hartnäckigkeit hat mich irgendwann aber doch weich werden lassen und ich musste feststellen, daß er zwar keineswegs meiner bis dahin erdachten Traummannvorstellung annähernd nahe kam, aber immerhin ein netter Mensch ist.
irgendwann war da nur der Reiz, daß da jemand ist, der einen toll findet. vielleicht hab ich wirklich in den 7 Monaten nach dem ersten Kuss zwischen Bier und anderen betrunkenen Menschen nur gespielt. vielleicht hab ich ihn mehr verletzt als er jemals zugegeben hätte. ich bin gerne Wildfang und nie einfach gewesen. wieso sollte gerade er das dann auch ändern?

und plötzlich war da dieses Gefühl. ich hab mir unendlich lange einzureden versucht, daß es nur das eigene Ego ist, das nach Befriedigung sucht. nicht aber das Herz nach Zuneigung. und irgendwann war er der schönste Mensch dieser Erde. die blonde Mähne die tollste Haarpracht, die man überhaupt haben kann. die eisblauen Augen die tiefsten, in die ich je zuvor geblickt habe. und plötzlich war er alles. an einem neutralen Ort wollte ich ihm sagen, daß ich Angst hätte nun doch mehr für ihn zu empfinden, als ihm vielleicht mittlerweile lieb sein könnte. stundenlang zuvor hab ich in der Arbeit an diesen Sätzen gefeilt. er hat die Zeit vercheckt und bereits eine Stunde auf mich gewartet. unendlich viele Zigarettenschachteln lagen herum, daneben eine Flasche Wein. leer. ein Problem hätte ich, habe ich gesagt. und meinen einstudierten Satz. "wenn das dein einziges Problem ist, dann ists keins", hat er gesagt. und die Welt hat kurz stillgestanden.

1 Jahr und eine Woche war ich der bis dato glücklichste Mensch dieser Erde - oder hab mich zumindest so gefühlt. dann konnte er plötzlich nichtmehr, wollte sich selbst mir nichtmehr antun. hat geweint und mir gesagt es täte ihm alles so leid. ich bin stumm in der Wohnung gesessen, hab alles über mich ergehen lassen. erst im Treppenhaus hab ich geweint, als die Tür ins Schloss gefallen ist und ich mir sicher war nie zurückkommen zu können.

10 lange Wochen hab ich ihn nicht gesehen, nicht sehen wollen. dann hat er sich plötzlich gemeldet, mir die wundervollsten Sachen erzählt. und ich hab ihm geglaubt. jedes einzelne Wort. ..dann ist er ein dreiviertel Jahr später mit meiner besten Freundin ins Bett gegangen.

ich hab ihm alles verziehen. bin wieder zu ihm. und hab irgendwann alles beendet, was sowieso nichtmehr gewesen ist. nie mehr geworden wäre.

1 1/2 Jahre sind vergangen seit der Trennung. ich bin wieder wirklich glücklich vergeben. die Welt hat sich schlussendlich weitergedreht. der mir unter den Füßen weggezogene Boden war wieder da. ich hab gelernt wieder alleine stehn zu können. hab eingesehen, daß unsre Salzstangerlprinzessin feat. Bananenbrotkosmonauten-Zeit einfach vorbei ist. die kleinen Geschenke kann ich wieder mit einem Lächeln im Gesicht betrachten, auch wenn sich die Augen mit Tränen füllen. das T-Shirt wieder anziehen. die gemeinsamen Lieder wieder anhören.

vielleicht waren wir uns zu ähnlich. ein und die selbe Person, nur auf Männlein und Weiblein aufgeteilt. bereut hab ich nichts. bereuen werde ich nichts. vergessen will ich niemals. dankbar bin ich. für jede einzelne Sekunde. Kontakt besteht sporadisch. mehr wär auch nicht gut. wies ihm diesbezüglich geht weiß ich nicht. will ich garnicht wissen.

"..i think of you and my heart beats a little louder.."

anonym

Weil vergessen so schwer ist


Meine erste Liebe..?! Da steck ich mitten drin. Und es ist furchtbar kompliziert!

Ich bin 15 Jahre alt und vor 2 Jahren, im Sommer 2009, habe ich mich verliebt. Und das alles nur wegen meiner Freundin. So rede ich es mir zumindest in schlechten Momenten ein.

war sitzen geblieben und kam in meine Parallelklasse. Aufmerksam darauf wurde ich durch meine Freundin A, die nicht aufgehört hat mir zu erzählen das wir jetzt einen 'großen' 8. bekommen. Der wohl auch ziemlich gut aussieht.
Tja, und ich als Mädchen habe mir dann diesen Mysteriösen mal angeschaut.. und konnte nicht mehr weg sehen. Jeden Tag auf dem Schulhof sind meine Blicke in seine Richtung gewandert und auch meine Gedanken waren immer öfter bei ihm. Es kam ganz langsam, ganz schleichend aber dann wars da.. riesig groß und übermächtig; das verliebt sein.
Und wie verliebt ich war - bis über beide Ohren.
Natürlich habe ich meine Besten Freundin davon erzählt und gemeinsam haben wir uns dann aufgemacht mehr über ihn zu erfahren. Haben im im 'SVZ' geaddet und auf seinem Profil herum gestöbert. Und habe heraus gefunden das er leidenschaftlich gern 'Die Ärzte' hört und Schlagzeug spielt. Sehr passend das ich 'Die Ärzte' sowieso schon immer geliebt hab, jetzt wurden die alten CDs natürlich wieder raus gekramt.
Dann folgte eine Zeit voll von stiller Bewunderung.
Wann immer er in meiner Nähe aufkreuzte wurde ich stocksteif und rot wie eine Tomate. Ich konnte nichts sagen, habe meinen Freundinnen nicht mehr zugehört und nur an ihn gedacht.
Dann kam mein Geburtstag und mit dem das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens.. nein, nichts materielles und auch nicht L.
Schon Tage davor haben alle meine Freundinnen immer nur getuschelt und gelacht und dann war es soweit, morgens habe ich wie immer Geschenke ausgepackt und mit der Familie den ersten Kuchen gegessen. Und auch in der Schule wurde ich von Geschenken überhäuft.
Als ich gerade dabei war mir ein ganz besonderes Geschenk von J, meiner Besten Freundin, anzuschauen hörte ich seltsames gekicher und lachen und lauter „Da! Endlich!“-Rufe.
Den Stimmen folgend habe ich aufgeblickt – genau in Ls Gesicht. Und er kam direkt auf mich zu.
Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen, er kam auf mich zu und hat sich vor mich gestellt, trug einen schwarzen Wollpulli mit weiß-grünem Karomuster, hat mich angesehen und gesagt:
Ich hab gehört du hast heute Geburtstag? Alles Gute!“, dann hat er mir seine Hand gereicht, mich angelächelt und sich umgedreht und ist gegangen.
Und ich bin geplatzt. Ich weiß noch genau wie er gelaufen ist, er läuft heute noch ganz genauso, und wie ich mich gefühlt habe, noch heute bekomme ich rote Wangen und unglaublich viele Schmetterlinge im Bauch bei dem Gedanken daran. Vielleicht mag das dem einen oder anderen seltsam vorkommen und viele werden sich fragen was so besonders an diesem Geschenk ist, schließlich war es nicht mehr als ein Glückwunsch und eine geschüttelte Hand aber mir hat es extrem viel bedeutet, zum einen weil ich einfach nur verknallt war in diesen Jungen und zum anderen weil es, wie sich dann herausgestellt hat, Js Idee war und ich weiß das das einfach nur von Herzen kam. Ich danke ihr noch heute von ganzem Herzen!

Nach diesem aufregendem Geburtstag ist der Kontakt natürlich wieder abgeflaut aber irgendwie dann auch wieder gekommen. Ich weiß es nicht mehr genau aber irgendwas war mit einem Kondom was wir beim Sexual Unterricht bekommen haben. Und danach kamen so so so viele megaunglaublichpeinliche Teenie Aktionen von mir und J. Es war unglaublich peinlich und ich möchte nichts davon hier aufzählen! Wirklich!

So verging die Zeit und irgendwann habe ich angefangen ihn mir auszureden. Mäßig Erfolgreich aber naja.. Es war inzwischen Sommer 2010 und ich war mit der Familie verreist, mit meinem Besten Freund in Berlin und auch ein bisschen zu Hause. Es war der schönste Sommer meines Lebens!
Dann ging die Schule wieder los und ich begann auf Parties zu gehen.
Und habe meinen Ersten Freund kennen gelernt. F
Es war eine wunderbare Zeit mit ihm und ich danke ihm dafür aber es war nie... so. So rießig, so lebendig, so.. unbeschreiblich.
Während all der Zeit mit ihm habe ich an L gedacht. Dauernd, ständig- viel zu oft.

Irgendwann ging das mit zu ende und Silvester 2010/11 kam. Seit dem 31. 12 hatte ich dann eine kurze Sache mit N, der mich aber betrogen und verarscht hat, war aber nicht so schlimm, in Gedanken war ich eh bei L – ich hatte das Gefühl ihn nie vergessen zu können.

Nach N ließ ich keinen Jungen mehr an mich ran. Entfernte mich von bestimmten Leuten weil ich keine Lust mehr auf Gerüchte und Falsche Freundschaften hatte – nur blieb bei mir.

Und seit den Osterferien 2011 fühl ich mich nun angekommen, bei einer kleinen Gruppe die mich sofort herzlich aufgenommen haben. Unter ihnen und damit ein Haufen Erinnerungen.
Den Anfang habe ich gemacht mit furchtbar viel Verdrängen und meinem ersten Kater. Denn sonst hätten mich die Gefühle überrollt.

Ich ging nun immer öfter zu diesen Leuten, freundete mich mit einigen besser an und fühlte mich immer mehr aufgenommen – ich tue es noch heute, sehr.

Und dann kam der Abend an dem ich bei M geschlafen habe. Und wir uns ganz viel über alte Zeiten unterhalten haben, auch über L.

Am nächsten Tag als ich wieder zu Hause war habe ich angefangen nachzudenken und habe alles zugelassen und wurde überschwemmt von einer Welle von Gefühlen.. Habe 3 Stunden geweint und geweint und das doch nur aus Freude. Denn ich war so glücklich, denn es hat sich so richtig angefühlt. So komplett richtig.


Seit dem sind vielleicht 3 Monate vergangen. Ich bin immer noch verliebt in L. Wie könnte ich auch nicht?!
Wir verstehen uns inzwischen richtig gut, lachen über die gleichen Dinge und sagen oft das selbe oder ich denke genau das was er sagt. Und wir wechseln Blicke, soso viele Blicke. Zufällig und unglaublich kurz, weil ich ihm nicht standhalten kann und er genauso schnell weg schaut wie ich.

Ich bin mir sicher das da was ist und sagt er schaut mich verträumt an.. aber was wenn nicht? Denn ich habe inzwischen erfahren das er aus Spaß 'der A-Sexuelle' genannt wird, denn er hat nie Interesse an Mädchen. Warum? Das weiß keiner. Er sieht sie einfach nicht... so. Er sieht sie als Menschen, ohne Paarungsdrang.

Ich weiß das aber trotzdem weiß ich auch das da irgendwas ist zwischen uns.


In einer Woche sind Ferien.
Am Freitag seh ich ihn zum letzten Mal für 6 Wochen.. und setzt alles auf eine Karte. Jetzt oder nie.

Dann habe ich wenigstens 6 Wochen Zeit ihn zu vergessen …. oder zu vermissen.

Drückt mir die Daumen! Auch wenn ich erst 15 bin und vielleicht noch nicht weiß was 'die große Liebe' ist.

anonym